Allgemein:
RAA01:
Jedes Kart hat ein Chassis, bestehend aus Rahmen und Fahrwerk, das alle Komponenten und den Piloten trägt.
Empfehlung:
RAE01:
Der
Rahmen muss im Betrieb des Karts alle Komponenten des Karts zuverlässig
und beschädigungsfrei tragen. Es darf keine Verletzungsgefahr für
den Piloten vorhanden sein.
RAE02:
Im Falle eines Unfalls soll der Rahmen nicht brechen, um die Verletzungsgefahr für alle in den Unfall verwickelten Personen zu minimieren.
RAE03:
Der Rahmen ist aus zum Betriebseinsatz passendem Material herzustellen. Dabei sind die Herstellverfahren so zu wählen, daß negative Veränderungen der Materialeigenschaften vermieden werden. Ist dies nicht zu verhindern, so sind an diesen Stellen stabilisierende Maßnahmen zu treffen.
RAE04:
Der Rahmen ist ein Stück. Klemm- oder Schraubverbindungen innerhalb des Rahmens sind nicht zulässig.
RAE05:
Der Rahmen ist so zu konstruieren, daß das Kart im Betrieb keinen instabilen Fahrzustand eingeht.
Referenz:
RAR01:
Erfahrungen in der SB-Kart-Szene,
Fügeverfahren für Motorradrahmen durch Hartlöten
Tipp:
RAT01:
Generell sollte als Betriebsart die höchstmögliche Beanspruchung betrachtet werden.
RAT02:
Dabei ist ebenfalls zu beachten, dass das Fahren auf der Ideallinie der Bahn nicht unbedingt die höchsten Belastungen erfordert. Plötzliche Lenkbewegungen oder Abbremsungen belasten den Rahmen und die übrigen Fahrwerksteile ebenso erhöht, wie das Überfahren von Curbs (Bahnbegrenzungen).
RAT03:
Das
Brechen des Rahmens bei einem Unfall kann durch die entstehenden spitzen
Rohrenden zu starken Verletzungen des Piloten oder anderen Kartfahrern
führen. Aus diesem Grunde ist die fachmännische Auswahl des
Rahmenmaterials und der Zusatzmaterialien, sowie eine sorgfältige
Verbindungstechnik ein Muss. Üblicherweise wird hier geschweißt.
RAT04:
Vorzugsweise wird für Rennkart-Rahmen (übrigens auch für Rennmotorräder, -fahrräder und andere Renngefährte) Stahlrohr des Typs 25CrMo4 verwendet. Dieser Werkstoff bietet eine hohe Elastizität und hohe Dehnbarkeit bei erwünscht geringem Gewicht. Damit ist die Wahrscheinlichkeit von Verbiegungen oder Brüchen des Rahmens stark reduziert.
RAT05:
Es empfiehlt sich vor dem eigentlichen Einsatz ein Fahrtest bei maximaler Handhabung und maximalem Betriebsgewicht mit anschließender genauer Untersuchung aller Rahmenteile. Nach mehrmaliger Beanspruchung des Karts sind erfahrungsgemäß kleine Rahmenrisse möglich. Turnusmäßige Untersuchungen sind empfehlenswert. Der Rahmen trägt maßgeblich zum Fahrverhalten des Karts bei. Besonders in Extremsituationen zeigt sich die Leistungsfähigkeit des Rahmens.
RAT06:
Starkes Verwinden oder Durchfedern kann zu einem schwer kontrollierbaren Schaukeln des Karts führen. Ebenso kann ein zu steifer Rahmen zum nervösen Tänzeln des Karts bei hohen Geschwindigkeiten führen.
RAT07:
Der
Pilot muss dann durch Gegenlenken, Bremsen oder mäßiges Gasgeben
dieses ungeplante Eigenverhalten des Karts stabilisieren und kann sich
dann weniger auf das eigentliche Fahren und den anderen Verkehr konzentrieren.
Dies stellt ein hohe Unfallgefahr dar.
RAT08:
Das Fahrwerk hat bei Karts üblicherweise eine starre Hinterachse. Die Lenkung (vgl. SIRIS - Lenkung) belastet den Rahmen beim Einlenken stark auf Verwindung. Es wird empfohlen den Rahmen so zu konstruieren, dass diese Verwindung vorzugsweise an Stellen des Rahmens auftritt, die andere Komponenten des Karts nicht negativ belastet, um Beschädigungen dieser Komponenten zu vermeiden.
Historie |
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Datum |
Innitiator |
Beschreibung |
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15.03.
2006 |
Siris-Team |
Innitialausgabe |
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